Josef "Pepi" Prantl (Oper YARA)

(2022-)

 

Vor über 20 Jahren stieß der Berliner Komponist und Dirigent Thomas Hennig während eines Aufenthalts in Joinville (Brasilien) auf die einzigartige Oper "YARA" (aus dem Jahr 1936) des Komponisten Pepi Prantl. Nur mit der Erstfassung des Librettos (von Otto Adolf Nohel) dieser bislang einzigen deutsch-brasilianischen Oper im Gepäck, machte sich Hennig sogleich auf die Suche nach dem “Maestro Pepi Prantl” und seiner Musik.

Portrait des Komponisten aus den 30er-Jahren
Josef "Pepi" Prantl (gest. 1951)
Portrait des Autors aus den 30er-Jahren
Otto Adolf Nobel (gest. 1932)

2003 fand Hennig die Familie Prantl in Vorarlberg, die den künstlerischen Nachlass von “Pepi” verwaltet. Dass Pepi in Brasilien noch immer bekannt war, wussten sie aber nicht. Gemeinsam durchforsteten sie das umfangreiche Archiv und es dauerte drei Jahre, bis Hennig aus den handschriftlichen Notizen eine digitale Klavierfassung und Partitur der Oper “YARA” erstellt hatte. Damit kehrte er nach Brasilien zurück, konnte jedoch eine  Aufführung der Oper 2007/2008 in Santa Catarina – vor allem wegen einer fehlenden Finanzierung – nicht realisieren.

 

In Österreich wurden mittlerweile Kompositionen von Pepi Prantl bei Liederabenden, (interpretiert von Aletha Prantl) und bei Choraufführungen (unter der Leitung von Vera Prantl-Stock) aufgeführt. In Brasilien vertonte fast zeitgleich das Duo "Fávero & Bernardes" einige seiner Kompositionen im Rahmen eines Projekts zur Bewahrung bedeutender brasilianischer Musik.

Das "Pepi Prantl-Team" im April 2023 in München
v.l.n.r.: Marcos Holler (Universität Santa Catarina), Martin Stock (mashART), Vera Prantl-Stock (Singer-Songwriter, Enkelin), Wolfram Prantl (Sohn), Aletha Prantl (Sängerin, Ehefrau des Sohnes), Thomas Hennig (Komponist und Dirigent aus Berlin)

Im Januar 2022 nahm der Musikwissenschaftler Marcos Holler von der Universität Santa Catarina aufgrund eines Forschungsprogramms der UDESC über die Oper und die Bedeutung von Prantl/Nohel für die Region bzw. ganz Brasilien Kontakt mit uns auf, was letztlich in einem Austausch am 23. April 2022 in München gipfelte. Nachdem es bis dato im Internet kaum Informationen über Prantl zu finden gab, habe ich im Februar 2022 mit intensiver Recherche begonnen und in Folge eine digitale Biografie veröffentlicht.

 

Im Sommer/Herbst 2022 konnte ich mich gemeinsam mit Thomas Hennig zudem sehr intensiv mit der Oper YARA auseinandersetzen. Ausgehend vom originalen Libretto von 1930/31 ... über das verbesserte Libretto der Uraufführung (welches wir akribisch der handschriftlichen Partitur von 1936 entnommen haben) ... konnten wir gemeinsam eine in der heutigen Zeit aufführungsfähige Fassung erarbeiten, die nunmehr mit der bereits seit über 15 Jahren spielfähigen Partitur von Thomas Hennig zur Verfügung steht. Damit stünde einer neuerlichen Opern-Produktion (fast) nichts mehr im Wege...

Digitale Biografie von Pepi Prantl

www.pepi-prantl.at